Durch den Regen nach Chita. Sibirien zeigt sich nun ungemütlich. Zwischendurch habe ich mir einen Nagel eingefahren. Mein Werkzeug zum Reifenwechsel habe ich in Bulgarien nach hause geschickt. Mir bleibt also nur das Pannenspray. Aber leider war das Ventil kaputt. Also was tun?
Wieder einmal schien die Lage schwierig, denn ich war an einer Tankstelle bei Tanga, einem kleinen Holzdorf. Mir hat dann eine Frau geholfen. Sie hat den Reifen mitgenommen, ihn reparieren lassen und mir wieder zurückgebracht. Einfach so. Wenn man die Russen reden hört, klingt das oft als wären sie verböst. Aber wie überall gibt es ganz tolle und Hilfsbereite Menschen. Schaun wir mal hinter die Fassade.
In Chita angekommen war ich im BikeClub Oposite.
Ein tolles Gelände und Gebäude und ein Überschlag an Gastfreundeschaft.
Als ich dort ankam wurde , habe ich mein Gepäck abgeladen und wir sind mit 10 Bikes in ein Restaurant gefahren. Mich haben die Kollegen zu einem traditionellen mongolischen Essen eingeladen. Obwohl ich dem Fleischessen abgesagt hatte konnte ich nicht ablehnen. Das brachte ich nicht übers Herz.
Dann zurück ins Vereinsheim und Noche de Bohemia y ilusión spielen.
Am nächsten Tag kamen noch 2 Biker aus Moskau und 3 aus Irbit. Irbit? Ja da ist die URAL-Schmiede. Und so kamen die 3 auf 2 Urals mit Beiwagen daher.Nach einer Nacht mit viel russischer Tradition, sind die beiden moskauer früh losgefahren. Die 3 Uraler waren noch am überlegen. Solln se bleiben und schrauben oder weiterziehn. Irgendwann haben sie entschieden zu schrauben und ungelogen 3 Sekunden später hatte jeder ein Bier am Hals.
Gewechselt haben sie Bremsbeläge und alle Radlager, die waren nach 10.000km alle kapott. Die 3 waren Testfahrer für Ural und bekommen alle Ersatzteile gestellt. Sie sind auf dem Weg nach Magadan und danach nach Wladiwostok.
Abends wurden dann wieder russische Traditionen gepflegt.