Kasastan. Überall riecht es nach Gas, es ist im Westen nur Wüste, und ich habe lediglich 15 Tage um das Land zu verlassen. Vor mir liegen mehr als 3000 Km bis nach Kirgistan.
von Ozinki in Russien bin ich Richtung Oral oder Uralsk aufgebrochen. Die Strecke war eine echte Katastrophe. Für ca 130 km habe ich 6 Stunden gebraucht. AufgewellterAsphalt mit Bodenwellen die man kaum sieht. Oft Baustellen mit Umleitungen. Die sehen dann so aus dass ein Nebenweg aus Sand angelegt ist wo alle drüberfahren. Und das staubt dann derMassen dass man nix mehr sieht das ganze bei über 30 Grad. Wenn das so weitergeht schaffe ich das nicht in 15 Tagen. Übenachtet habe ich im Hotel für 5000 Tenge Das war ok. Am nächsten Morgen möglichst früh los wegen der Hitze.
Die Strasse war dann super. bester Asphalt europäischer Qualität.
Bin dann in Aktöbe angekommen und habe in einer Ferienwohnung geschlafen. Das ist gut, da kann man selbst was kochen kann.
Dann gings weiter nach Aralsk. 650 km Wüste. Und kaum Tankstellen. Von Aktöbe nach Karabutak. Hier gab es noch ne Tanke. Die nächsten 450 km aber nix mehr. Und kurz vor Aralsk hat es dann ein paar Russen erwischt. Kein Treibstoff mehr. Ich habe ihnen dann 2 Liter von meinem Benzin abgegeben, denn nach meinen Berechnungen reichte mein Sprit aus. Die jungs sind dann mit Vollgas weitergebrettert und nicht etwa spritsparend und vorsichtig vielleicht im Windschatten eines LKW oder so. Klar habe ich die dann wieder eingeholt und habe ihnen dann an der nächsten tanke die 15km entfernt war 5 Liter Sprit besorgt. Ich glaube es ist wichtig sich in der Wüste zu helfen.
In Aralsk habe versucht mir meine kasachische SimCard zu laden. Nach dem mich dann ein paar Leute verschaukelt haben hat mir Nurgul echt super geholfen. Ok sie spricht english, das ist ein vorteil. Ansonsten sind meine Erfahrungen mit den Leuten hier eher negativ.
In Aralsk bin ich 2 Tage geblieben und habe eine Moschee besucht. Ich bin sehr offen und herzlich empfangen worden, und es gab noch Brot und Datteln.
In der Stadt habe ich dann wieder Gitarre gespielt und andauernd kommen leute und wollen fotos mit mir machen. Ich sag dann immer “100 Tenge”. HaHa.
Heute bin ich in Qyzylorda angekommen. Nochmal 450km durch die Wüste aber ich hatte viel Glück. Auch war es echt nicht so heiss, wie ich befürchtet hatte. Viel Rückenwind, was den Verbrauch senkt und die Reichweite verlängert. Also mit vollem Tank von 23 Litern und 5 Liter Reserve ist das zu schaffen. Aber es gab doch 2 Tankstellen auf dem Weg. Mein Navi hat mich durch einen Vorort gelotzt mit Feldwegen und Schlammpfützen. An einer schlief ein Mann und ich dachte wenn ich dav durchfahre ist der Nass. Ein nachbar kam mid zu hilfe, gegrüsste mich herzlich. Aber er sagte ich soll ihn schlafen lassen. Ich habe trotzdem versucht ihn zu wecken. Er machte kurz die Augen auf und schlief dann weiter.
Na gut dann ist das halt so. Bin durchgefahren und der Kollege blieb trocken.
Am nächsten morgen weiter nach Schymkent, eine Stadt auf der Seidenstrasse. Dort war ich bei Vladimir und bin noch einen Tag geblieben um Ölwechsel zu machen.
Nach Schymkent hat mich die Polizei an einer Brücke angehalten. Sie haben mich sehr freundlich gegrüsst und mir ein Video gezeigt auf dem ich mit 91km/h fahre wo nur 40 erlaubt sind. Mir schwante schlimmes. Ja und die Strafe sollten 84500 Tenge sein, also 220 Euro. Uff, habe noch versucht zu verhandeln, und dann sollten es 100 $ sein, und dann meinte er noch, dass ich dann ja nix mehr hätte, und dann haben wir uns auf 60 $ geeinigt. Da ich ja tatsächlich zu schnell war, war ich mit dieser Regelung einverstanden. Klar das die Dollars in den Privattaschen versiegen, aber ich hatre auch meinen Vorteil und Gittseidank eine Notreserve in $ bei mir.
Nach diesem Schreck habe ich mir in der Nähe von Taraz ein Plätzchen zum Zelten gesucht. Es war genial, denn es waren 2 Baumreihen die mir abends und morgens Schutz vor der Sonne boten. Endlich mal die Hängematte aufgeklappt und mit Oscar nen Bier getrunken.
Am nächsten morgen auf nach Kirgistan.
Dem Westen Kasastans trauere ich nicht nach. Aber ich werde noch mal durch den Osten fahren. Bei Almaty soll es recht schön sein.